25. April 2017
Dienstag 20:00 Uhr
Sabotage durch Sicherheitsbehörden?

Sabotage durch Sicherheitsbehörden?

Gibt es eine Struktur des Nicht-Ermittelns im Umfeld von Naziterror?

Film und Diskussion

Die Polizistin Michèle Kiesewetter, am 25. April 2007 in Heilbronn ermordet, ist für den
Generalbundesanwalt ein Zufallsopfer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ („NSU“).
Dafür fehlt der Beweis und Fakt ist: Der „NSU“ plante die Morde akribisch.
Rückblende: Nach dem mörderischen Oktoberfest-Attentat 1980 auf der Münchner
Theresienwiese wurde Gundolf Köhler vom damaligen Generalbundesanwalt zum
psychisch labilen Einzeltäter erklärt und seine Verbindung zur Naziszene ignoriert.
Werden also Hintergründe von Naziterror in Deutschland bewusst nicht aufgeklärt?

Darüber diskutieren unter der Moderation von Kathrin Ganter:

Ulrich Chaussy, Journalist, der seit 1980 zum Oktoberfest-Attentat recherchiert
und die Arbeit der deutschen Sicherheitsbehörden hinterfragt.
Dorothea Marx, Vorsitzende des 2. Thüringer Untersuchungsausschusses zum
„NSU“, der die Ermittlungsarbeit zum „NSU“ in Thüringen durchleuchtet.
Peter Ohlendorf, Autor des Films „Blut muss fließen“ und Initiator des
Rechercheprojekts „Heilbronn-Komplex“ zum „NSU“.

Vor der Diskussion läuft eine Kurzfassung des investigativen Dokumentarfilms
„Blut muss fließen“ – Undercover unter Nazis.
Ein Film über konspirative Nazi-Konzerte, in denen junge Leute radikalisiert werden.